Was ist Parkinson überhaupt?

Auf dieser Seite  versuche ich es mit eigenen Worten (hoffentlich nicht zu kompliziert) zu erklären. Auch meinen eigenen Diagnoseverlauf schildere ich hier kurz.

Bei Parkinson sterben bestimmte Nervenzellen im Gehirn ab. Typische Symptome sind steife Muskeln, eine instabile Körperhaltung, Bewegungsstörungen sowie das "berühmte" Zittern. Durch das Absterben der speziellen Nervenzellen in der schwarzen Substanz (Fachbegriff: Substantia nigra) kommt es zu einem Mangel an Dopamin. Dopamin ist ein Nervenbotenstoff, der mit anderen Botenstoffen zusammen an unserer Bewegungssteuerung beteiligt ist. Der Dopamin-Mangel bringt das Gleichgewicht der Botenstoffe durcheinander.

Das am meisten diagnostizierte Parkinsonsyndrom, ist das IPS (Idopathische Parkinsonsyndrom). Die auslösende Ursache ist unbekannt. Diskutiert wird vieles. Genetische Einflüsse oder Umwelteinflüsse z. B. durch Pestizide werden hier am häufigsten genannt. Aber hier steckt die Wissenschaft noch mitten in der Forschung. Laut Studien wird Parkinson in den seltensten Fällen vererbt. In ebenfalls seltenen Fällen wird Parkinson durch Medikamente oder durch ein Schädel-Hirn-Trauma oder gar durch Vergiftung hervorgerufen.

Im frühen Stadium der Krankheit ist eine Diagnose oft schwierig. Die meisten Patienten (so war es auch bei mir) brauchen oft Jahre, bis die Diagnose Parkinson gestellt wird.

Ich z. B. bemerkte zuerst eine Bewegungsstörung im Arm. Ich konnte ihn nicht mehr richtig heben und wenn, dann nur unter Schmerzen. Also geht man ja erst zum Orthopäden. Nach einem CT wurde tatsächlich ein kleiner Riss in einer Sehne in der Schulter festgestellt. Also Spritze rein gegen die Schmerzen und Krankengymnastik. Die Schmerzen wurden tatsächlich weniger und die Bewegung des Armes nahm wieder etwas zu. Nach einiger Zeit und vielen Spritzen und etlichen Stunden in der Physio-Praxis wurde es aber nicht besser. Im Gegenteil, es kam ein Zittern der Hand unter Belastung dazu. Zudem wurde mein Gangbild zusehend schlechter. Ich zog das linke Bein nach und konnte es auch kaum mehr richtig heben. Der ganze Gang "kippte" nach links. Das war der Zeitpunkt, an dem mein Orthopäde mich zum Neurologen schickte. Dort ging es dann relativ schnell. Das MRT vom Kopf war unauffällig. Somit konnte z. B. ein Schlaganfall ausgeschlossen werden. Somit ab zum DAT-Scan (eine nuklearmedizinische Untersuchung, um die Funktionsfähigkeit bestimmter Nervenverbindungen im Gehirn zu überprüfen). Dieser bestätigte den Verdacht des Neurologen: Morbus Parkinson. Das war im April 2020 (zu dem Zeitpunkt war ich 43). Zuerst bin ich in ein Loch gefallen. Das geht wohl jedem so, bei so einer Diagnose. Parkinson ist ein ständiger Begleiter in meinem Leben. Ich lasse es aber nicht zu das diese Krankheit über mich bestimmt (so lange es geht, denn mir ist bewusst, dass es irgendwann schlechter werden wird), sondern denke mir "Es gibt ein Leben neben Parkinson". Also packen wir es an!